Sie ist sehr kurz, hat es aber theologisch in sich: Die christologische Formel, im September 1971 in Wien (Stadtteil Lainz) als Ergebnis eines katholisch-altorientalischen Dialogs, initiiert durch die Stiftung Pro Oriente. Mit ihr wurde eine gemeinsame Neuinterpretation der Christologie des Konzils von Chalkedon gefunden, die für beide Kirchen frühere christologische Streitigkeiten beilegt. Durch diese Formel wurde deutlich, dass die beiden Kirchenfamilien im Grunde dasselbe meinen, wenn sie von Christus als "wahrem Gott und wahrem Menschen" sprechen.
Hier die Formel im Wortlaut: "Wir glauben, dass unser Gott und Erlöser, Jesus Christus, Gottes fleischgewordener Sohn ist; vollkommen in seiner Gottheit und vollkommen in seiner Menschheit. Seine Gottheit war von seiner Menschheit nicht einen Augenblick getrennt. Seine Menschheit ist eins mit seiner Gottheit, ohne Vermischung, ohne Vermengung, ohne Teilung, ohne Trennung. Im gemeinsamen Glauben an den einen Herrn Jesus Christus betrachten wir sein Geheimnis als unausschöpflich und unaussprechbar, für den menschlichen Geist weder voll zu verstehen noch auszudrücken."